Einen hab ich noch: Laut Schiffsattest heißt es ja Tagesausflugschiff. Es müsste dann ja TAS und nicht FGS heißen?
Einen hab ich noch: Laut Schiffsattest heißt es ja Tagesausflugschiff. Es müsste dann ja TAS und nicht FGS heißen?
Ich finde beim Thema Passagierschiffe ist die Unterteilung in FGS (Fahr-Gast-Schiff) und FGKS (Fahr-Gast-Kabinen-Schiff) resp. KFGS völlig ausreichend. Letzteres ist durch das Vorhandensein von Kabinen für längere Ausflüge (d.h. länger als ein Tag) qualifiziert, ersteres wohl kaum.
Bei den Güterschiffen unterscheidet man Bauformen, welche jeweils speziell auf eine bestimmte Gruppe von Gütern zugeschnitten sind und i.d.R. keinen Wechsel zwischen den Gruppen gestatten - also grob Trocken- und Flüssiggüter (GMS/TMS, alternativ MGS/MTS) sowie die "koppelfähigen" Ausführungen SGMS/STMS (MGSS/MTSS). Nun könnte man natürlich diskutieren ob ein Containerschiff eine eigene Bauform/Schiffsklasse ist, aber ich habe es immer so verstanden daß Containerschiffe ggf. ohne größeren Aufwand Stück- und Schwergüter transportieren können, bei Schüttgut bin ich mir nicht sicher. Aber, ist ein Containerschiff, welches Tankcontainer transportiert, dann auch ein Tanker ?
Thema Schubboote-Schubschiffe. Grundsätzlich könnte man hier eine Unterteilung nach Größe und Aufgabenbereich vornehmen. SB sind vorrangig im Zubringer- und Reededienst sowie im Bereich Wasserbau u.ä. zu finden, SS (In der Ausbildung mußten wir in den Lehrheften alle "SS" und "SA" ausschwärzen) sind größer und leistungsstärker für Langstrecken. Der Zusatz "Motor-" erübrigt sich wohl, denn ohne kann man schwerlich schieben. Natürlich sind auch hier die Grenzen wieder fließend, wo das Schubboot aufhört und das Schubschiff anfängt.
Und wenn dann noch die regionalen Begriffe ins Spiel kommen...na ja, meine Eingangsfrage ist jedenfalls mehr als ausreichend beantwortet worden. Vielen Dank.
Geändert von Fynn (16.05.2009 um 08:12 Uhr) Grund: Ergänzungen 1, 2 und ich glaube 3
Hi,
ja das mit dem Ausschwärzen kann einem auch heute noch passieren. Man denkt sich nichts böses, kürzt mit diesen Buchstaben ab und kommt erst später drauf, daß das nicht geht...
LG
Micha
Ich finde die Diskusion über die Abkürzungen einfach nur zum schmunzel !
Gruß Ernst
Wer glaubt alles zu wissen ist dumm. © by E.Krobbach
Im Buch "Schubeinheiten und Koppelverbände" von Barg/Cambruzzi werden noch weitere Abkürzungen verwendet:
GV = Gelenkverband
KV = Koppelverband
SGM = Schiebendes Gütermotorschiff
Gruß,
Fynn
Hallo Ernst
ich kann dich verstehen, das ist nicht dein Feld. Aber Schmunzeln ist die eine Seite, die andere ist doch Nichtverstehen. Ich bin ja schon lange kein Grünschnabel (neudeutsch Greenhorn, den Begriff habe ich bei Karl May gelernt) mehr, was Schifffahrtsbegriffe angeht. Trotzdem stoße ich auf Begriffe wie m.b. oder GV und lerne mitunter erst durch das Forum, was gemeint ist und was dahinter steckt. m.b. für motorbeunschip kann man bei Binnenvaart nachlesen, was ein Beunschiff ist, nicht. Und falls man den Begriff m.b. wo-
anders findet, bleibt ein dickes Fragezeichen. Wenn man den vollen Begriff hat, kann man surfen oder nachschlagen. Also ist man schon ein Stück weiter.
GV finde ich noch vertrackter. Gelenkverband liegt so weit ab von meinen täglichen Schiffserlebnissen, ich wäre von alleine nicht darauf gekommen. Jetzt gib mal GV bei Google ein, schlappe 32.000.000 Beiträge stehen zur Verfügung. Wenn jetzt noch Schiff bzw dann auch noch Verband zusätzlich eingetragen wird, stellt Google "nur" 68.600 bzw 8.830 Optionen zur Verfügung. Und dann komme mal auf Gelenkverband. Ich glaube nicht, dass dich solche Überlegungen überzeugen, aber eine Hilfestellung für User, die nicht näch-
telang bei Suchmaschinen die schwarze Perle suchen wollen, kann doch nicht schaden. Also nichts für ungut, Ernst, aber mehr Wissen bringts. Leider denken viele Schüler heute nicht mehr so. Sie argumentieren, ich habe doch Internet, da habe ich doch Alles zu Hause, was soll ich mich abmühen. Die Wahrheit ist das Nichtwissen und später sind sie auch nichts.
Schönen Gruß
Eberhard
Geändert von Cantor (16.05.2009 um 18:23 Uhr)
Hallo Wilfried
Habe die Liste mal genauer in Augenschein genommen.
Da fehlt doch tatsächlich der Kürzel SGM ausgerechnet für die Schiffahrtssparte die seit 1990 schwer im kommen ist und die das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht hat.
Ich hatte schon aus dem Schifffahrts-Telefon-Adressbuch von 1995
den dort befindlichen Kürzel zitiert.
Nichts gegen deine Liste,aber da muß doch jemand geschlampt haben,wo das doch eine von Experten erstellte Seite ist.
Grüße Klaus
Hallo Cantor alias Eberhard
Dein Beitrag entspricht genau meiner Meinung ,es ist gut wenn man klare Verhältnisse schafft.
Stell dir mal vor ,so ein Durcheinander gäbe es in der Medizin,da liefen nur noch Zombies in der Gegend rum.
Beunschiffe richtig beunsheepen haben die Niederländer erfunden.
Bei uns gab es die eigendlich nicht.
Einzig die Firma Lehnkering legte zwei auf Kiel.
Die "Wisselwaard" und die "Rheinwaard " die Düffelwaard war ein umgebauter Kempenaar ,ob der das Spülen aber abgekonnt hätte glaube ich kaum.
Die Schiffe an sich waren für Lehnkering ein Reinfall.
Es wurde zu der Zeit ja mit moderneren Baggern der Sand getrennt.
Vorher ging das ausgebaggerte Material als Betonkies mit beinhaltendem Sand über den Tiefen Bagger (Greiferkran) und einen Trichter mit einem kurzen Förderband für die Schiffsbeladung in das Schiff und einem Schrägsieb ,für die dickeren Steine die ins Wasser rutschten.
Die außerdem eingesetzten Eimerbagger spülten den Sand über ein dickes Spülrohr in die konkurenzlos eingesetzten Beunschiffe.
Die Beunschiffe hatten einen unsinkbaren Schwimmkörper durch doppelte Bordwände und doppelten Boden.
In der Mitte des Beunschiffes war im Schiffsboden ein von vorne bis hinten durchlaufender 80 Zentimeter breiter und 50 cm hoher Wasserkasten mit Filzmatten und Eisensieben abgedeckt ,wo man nach dem Beladen das Wasser abpumpen konnte.
Die Große Masse des 40 cm dickenSpülrohrwassers lief aber schon durch Klappen im Dennebaum ab.
War kein Beunschiff da,in das man den Sand spülen konnte,wurde der Sand in Schuten gespült und weggeschmissen,das heißt im ausgekiesten Bereich verklappt.Das war mit Sicherhei sehr Verlustvoll für de Baggereibetrieb.
Man kann sich vorstellen wie gefragt die Beunschiffe waren,vor allem wurden ja damals die Eyselmeerpolderdämme aus Beton gebaut.
Mit dem Bau der modernen Bagger,die sogar das gebaggerte Material mit Heißluft trockneten ,und den Sand trocken abgeben konnten verloren die Beunschiffe ihre Aufträge und hatten verstärkt mit der Konkurenz der GMS zu rechnen.Das war um die Zeit als Lehnkering die Spümotore (Beunschiffe in Auftrag gab.
Lehnkering wollte mir die Wisselwaart verkaufen.Ich kam aber damals schon zu dem Schluß:"Das Schiff schleppt zu viel Eisen mit sich rum.
Grüße Klaus
Geändert von grotefendt (17.05.2009 um 16:36 Uhr) Grund: Korrektur imText
Ich habe hier mal alle Abkürzungen für Schiffstypen zusammengefasst, welche ich im Forum und in anderen Quellen finden konnte. Keine Einzige Abkürzung habe ich mir dabei selbst ausgedacht und sicher sind die nicht alle Amtlich. Die Liste ist sicher nicht vollständig, besonders was unsere Nachbarländer betrifft. Auf französische Abkürzungen habe ich ganz verzichtet. Das kann gern Jemand nachholen, der sich mit dieser Sprache auskennt.
Es gab im Osten viele Stossboote und Umrüster (zum schieben umgerüstete Schleppkähne) auch dafür fehlen Abkürzungen, ebenso für Taucherschacht, Binnenminensuchboot und Kranschiff, um nur einige zu nennen.
(Dank neuer Deutscher Rechtschreibung findet man nicht nur die verschiedensten Abkürzungen, sonder auch ausgeschrieben die verschiedensten Schreibweisen. Für MGSS zum Beispiel Motorgüterschubschiff / Motorgüter-Schubschiff / Motor-Güter-Schub-Schiff.)
ABS = Ausbildungsschiff
AF = Autofähre
ATC = Autocarrier (niederländisch für Autotransportschiff)
ATS = Autotransportschiff
BIFA = Binnenfahrgastschiff
BM = Barka Motorowa (polnisch für Motor-Barke = Gütermotorschiff)
CSL = Containerschubleichter
D = Dampfschiff
DBO = Duwboot (niederländisch für Schubboot)
DES = Diesel-Elektromotorschiff
DFZ = Dienstfahrzeug
DS = Dampfschiff
DSC = Deckschute
DTB = Duwtankbak / Tankduwbak (niederländisch für Tankschubleichter)
DVB = Duwvrachtbak / Vrachtduwbak (niederländisch für Schubleichter)
DVT = Dienstvaartuig (niederländisch für Dienstfahrzeug)
DWM = Drifvend Werktuig (niederländisch für Werkboot)
DWZ = Drifvend Werktuig (niederländisch für Werkboot)
EB = Eisbrecher
EKB = Eimerkettenbagger
EMB = Elektromotorboot
F = Fähre
FEMS = Fähr-Elektromotorschiff
FGKS = Fahrgast-Kabinenschiff
FGS = Fahrgastschiff
FGTS = Fahrgast-Tagesschiff
FMS = Fährmotorschiff
FSP = Finowschubprahm
FSS = Finowschubschiff / Flachgehendes Schubschiff (manchmal auch irrtümlich Fluss-Schubschiff genannt)
GB = Gleitboot
GMS = Gütermotorschiff
GPO = Güterponton
GSF = Gierseilfähre
GSK = Güterschleppkahn
GSL = Güterschubleichter
GSP 54 = Glattdeckschubprahm (die Zahl 54 steht hier für die Länge 54 Meter)
GSP 65 = Glattdeckschubprahm (die Zahl 65 steht hier für die Länge 65 Meter)
GV = Gelenkverband
HB = Hafenbarkasse
HRMS = Heckrad-Motorschlepper
HRSD = Heckrad-Schleppdampfer
KB = Kontrollboot
KFGS = Kabinen-Fahrgastschiff
KLS = Klappschute
KS = Klappschute
KSP = Kopfschubprahm
KSS = Kanalschubschiff
Kümo = Küstenmotorschiff
KV = Koppelverband
LAS = Lashleichter / niederländisch Zeeschipbak
LR = Lodni Remorkér (tschechisch für Schiffs-Schlepper)
MAB = Motorausbildungsboot
MB = Motorboot
MBK = Motorbarkasse
MDS = Motordeckschute
MGS = Motorgüterschiff
MGSS = Motorgüter-Schubschiff
MKS = Motorklappschute
MN = Nákladní motorová lod (tschechisch für Gütermotorschiff)
Mogü = Motorgüterschiff
MOL = Motoronderlosser (niederländisch für Motorklappschute)
MS = Motorschiff / Motorschute
MSP = Mörtelschubprahm
MSS = Motorschubschiff
MTS = Motortankschiff
MTSS = Motortank-Schubschiff
MVS = Motorvrachtschip (niederländisch für MGS)
Od = Oberdeckschiff
ODL = Onderlosser (niederländisch für Klappschute)
OPL = Opleidingsschip e.d. (niederländisch für Ausbildungschiff)
P = Personenschiff
PAF = Personen- / Auto-Fähre
PAS = Passagierschiff
PB = Personenbarkasse
PF = Personenfähre
PSH = Passagierschip-Hotel (niederländisch für Kabinenschiff ?)
PSR = Passagierschip-Rondvaart (niederländisch für Passagier-Rundfahrtschiff = FGS)
PSRD = Personen-Seitenraddampfer
PTT = Ponton-Tank (niederländisch für Tankponton)
PTV = Ponton-Vracht (niederländisch für Güterponton)
RD = Raddampfer
RLA = RoRo Leichter Anhänger
RMS = Radmotorschiff
RSL = Ro-Ro-Schubleichter
Sa = Salonschiff
SB = Schubboot / Schleppboot
SBO = Schubboot
SCH = Schubschiff
Schl = Schlepper
SchrS = Schraubenschlepper
SchrSD = Schraubenschleppdampfer
SDB = Sleepduwboot (niederländisch für Schleppschubboot)
SGM / SGMS = Schiebendes Gütermotorschiff
SK = Schleppkahn
SL = Schubleichter
SLB = Schleppboot
SMG / SMGS = Schiebendes Motorgüterschiff
SP = Schubprahm / Standardprahm
SRD = Seitenraddampfer
SRMS = Seitenrad-Motorschiff
SRSD = Seitenrad-Schleppdampfer
SS = Schleppschiff / Schubschiff / Schubschlepper / Schulschiff / Segelschiff (englisch Sailing Ship) / englisch Steam Ship (Dampfschiff)
SSB = Schleppschubboot
SSS = Stromschubschiff
STMS = Schiebendes Tankmotorschiff
STS = Sleeptankschip (niederländisch für Tankschleppkahn)
SVS = Sleepvrachtschip (niederländisch für Güterschleppkahn)
TC = Tlačný člun (tschechisch für Schubleichter / Schubprahm)
TF = Tragflächenboot
TMB = Tragflügel-Motorboot
TMS = Tankmotorschiff
TPO = Tankponton
TR = Tlačný remorkér (tschechisch für Schub-Schlepper / Schubschiff)
TS = Turbinenschiff
TSK = Tankschleppkahn
TSL = Tankschubleichter / Trägerschiffsleichter
TSP = Tankschubprahm
WBO = Werkboot
ZB = Zollboot
ZK = Zollkutter / Zollkreuzer
ZSP = Zwischenschubprahm
Mir ist aufgefallen, dass hier schon öfters Wert darauf gelegt wurde das SGMS = Schiebendes Gütermotorschiff nicht zu vergessen. Was ist aber mit einen zum Schleppen ausgerüsteten Gütermotorschiff? Ist das dann ein Schleppendes Gütermotorschiff? Würde ja auch der Abkürzung SGMS entsprechen. Solche Schiffe gab es doch viele und es gibt auch noch Etliche, auch wenn heute kaum noch geschleppt wird.
Ich finde man sollte diese Zusätze weglassen. Fährt das Schiff Solo ist es einfach ein GMS und mit SL, dann ist es ein Koppelverband, bzw. Schleppverband / Schleppzug mit SK.
Jetzt könnte man die in der Liste genannten Schiffstypen noch alle einzeln erklären und zusammenfassen welche Abkürzungen / Typbezeichnungen eigentlich das Gleiche meinen. Das überlasse ich aber gern Jemand anderen.
Gruß Thomas
Geändert von Elbianer (19.05.2009 um 00:37 Uhr) Grund: Nachtrag HB
Hallo Thomas,
bei deinem letzten Posting können einen ja die rollen!
Da bleibe ich lieber bei den Abkürzungen, wie ich diese damals gelernt habe.
Aber trotz allem eine Tolle Sache, wieviel Abkürzungen es gibt!
Gruß Dewi