Hallo nichtschiffahrende Forumsfreunde!
Als Lotse bzw. "Personalverstärker" fahe ich auf den unterschiedlichsten Schiffen.
Die Ruderanlagen sind in der Regel sehr individuell eingestellt und so reagieren auch die Autopiloten recht unterschiedlich. In der Normalfahrt machen sie aber eigentlich immer, was man von ihnen will. Wenn auch die Ruder manchmal etwas anders stehen, als das kleine "Hebelchen" einem vorgaukelt.
Heikel wird es nur beim Fahren von Manövern (Anlegen, enge Ein-/Ausfahrten), weil da eben das "Gegenarbeiten" der Automatik durchaus zu Stresssituationen führen kann. Deshalb schalten die meisten Kollegen auch vorher auf Handsteuerung um.
Ich habe es aber auch schon erlebt, dass ein Schiff, welches beladen in der Bergfahrt ganz ordentlich zu steuern war, leer zu Tal auf Pilot so "flatterig" wurde, dass ich die ganze Zeit auf Handsteuerung gefahren bin.
Sollte man nach meinem Dafürhalten sowieso regelmäßig machen, damit man noch weiß wie das geht.
Bei der Bilderstrecke von Brittelhaak sieht man ja schon auf dem ersten Foto einen "Haken" im Schraubenwasser des (leeren) Tankers. Ich denke mal, dass der Rudergänger da schon Unruhe ins Schiff gebracht hat, welche ihn dann einige Zeit intensiv beschäftigt hat.
Es ist aber leider häufig zu sehen, dass offensichtlich nicht mal 5 Minuten gewartet werden kann, bis die Situation übesichtlich(er) ist und evtl. auch gefahrloser.
Mit feundlichem Gruß vom 764er, der Rheinlotse