Hallo

Ich greife wieder tief in meine "B-S-Kiste"
Das Heizen auf Binnenschiffen wurde mir 1945 auf "MS Pommern" vorgeführt. Im Vorschiff
3 Feuerstellen, im Mittelroof beim Schiffseigner waren es 4 mit Bad und im Heck 2 für Wohnung und Waschraum mit Toi für die Manschaft. Kohlen mußten organisiert werden, manchmal auch beim Kohlenhändler! Im Waschraum durften wir Kinder bei der Fahrt mit dem Außenkühlwasser baden, in den Ferien waren wir 6 Anwärter!
1952 wechselte mein Vater und ich zur Reederei Vogelsang & Schönfeld Kohlenhandelsges. Bremen. MS Inga Vogelsang war ein Schiff von der C.Pape Werft in Bremen-Rönnebeck. Alles komfortabler, im Vorschiff 3 Feuerstellen, aber mit Waschraum und Toi. Die "Kapitäns-Suite" mit Bad, Warmwasser von der Maschine und Koks-Heizung. Danach 1955 holten wir die "Menzer-Schiffe" von der Elbe, von da an gings bergauf! Die MS Martha Vogelsang war 1957 optimal ausgestattet, im Vorschiff zusätzlich ein Gasherd, achtern Gasherd und Gas-Kühlschrank, aber noch Koks-Heizung. Auf diesen 2 Schiffen war ich nicht nur der "Schmelzer" sondern auch der "Schmiermaxe" und "Heizer" mit allen Vor- und Nachteilen, besoders bei den Zeiten, denn mein Vater schonte gern die Firma......
1959 kam der Wechsel zur K.Bernhold KG mit seinen 5 "Büttelschiffen" von Roßlau. Hier waren die Vorschiffe mit ÖLherd und die Schlafräume mit Koks-Heizung ausgerüstet. Der Petroleum-Kühlschrank stand achtern (der war leider am Schiffsunglück 1971 in Raunheim beteiligt, nichtfeuern und so). Achtern in Schiffsführer- und Maschinisten-Wohnung waren Ölherde, die vom Maschinenraum aus mit Diesel gespeist wurden. Eine Ölheizung, ein Petroleum-Kühlschrank und ein Waschraum mit Kohle-Kessel. Hier befand sich auch eine 110 Volt-Steckdose für eine Waschmaschine. Alles erträglich für die fünfziger Jahre und keiner mußte frieren......................

Es grüßt der Rhein-Skipper