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Thema: Disruptive Lotsen: Rolls-Royce erprobt Fernsteuerung für Schiffe

  1. #1

    Deutschland Disruptive Lotsen: Rolls-Royce erprobt Fernsteuerung für Schiffe

    Der Schiffsführer geht als letzter von Bord? Der Schiffsführer geht gar nicht erst an Bord! Oder er gönnt sich ein Nickerchen, während die Lotsin durch das auch langfristg streckenkundepflichtige Mittelrheintal steuert – per Fernsteuerung. Zukunftsmusik?

    Disruptive Lotsen: Rolls-Royce erprobt Fernsteuerung für Schiffe
    https://binnenvaartlog.nl

  2. #2

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    Ich glaube wohl kaum, dass dies auch in absehbarer Zeit eine Lösung für die Binnenschifffahrt darstellt. Man benötigt ja weiterhin je Schiff einen Schiffsführer und ob der nun an Bord sitzt oder irgendwo an Land dürfte keinen Unterschied ausmachen. Gerade bei niedrigwasser oder engem Fahrwasser ist ein SF an Bord doch eher ein Sichrheitsgewinn in meinen Augen da er bewegungen des Schiffes u.U. schon bemerkt und korrigieren kann bevor es zu spät ist.
    In der Seeschifffahrt könnte es zumindest auf offenem Meer Sinn machen dass man Schiffe fernsteuert. Dort könnte ein Kapitän dann sogar zwei oder drei Schiffe befehligen. Fraglich ist aber auch hier was bei Sturm und hohem Seegang passiert. Ein erfahrener Kapitän wird auch in dieem Falle bessere Entscheidungen vor Ort treffen können. Im Straßenverkehr und Bahnverkehrsind wir ja auch schon recht weit in der Entwicklung des autonomen Fahrens ( U-Bahn Nürnberg fährt auf einer Linie komplett ohne Fahrer und auch in München wird teilweise autonom gefahren, aber der Fahrer ist an Bord und fertigt ab ), man darf also gespannt sein wie es sich i der Schifffahrt in den nächsten Jahren entwickelt.

    Gruß
    Chris

  3. #3

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    ich seh das ein bisschen anders, was allerdings zunächst einmal klar dagegen spricht ist der relativ kleine Markt, da wird sich erst dann etwas tun wenn es bewährte Lösngen aus der Seeshifffahrt gibt welche sich mit vertretbaren Aufwand auf die Binnenschifffahrt übertragen lassen.

    Was dafür spricht: Die Bedingungen sind relativ günsitg, die ebene Wasseroberfläche läßt sich gut überwachen, die Verkehrsteilnehmer haben bereits Radar, AIS und GPS an Bord, es gibt wenig Stöfaktoren (wie Schwimmer) und es gibt als Failsafe die Möglichkeit anzuhalten und den Anker zu setzen. Außerdem wäre auch bei einem völlig unbemannten Betrieb ein relativ schnelles EIngreifen möglich, so weit sind Binnenschiffe ja nicht ab von der Weilt. Vorstellbar ist, dass zunächst so ein System nur in Teilbereichen eingesetzt wird z.B.

    -ein Koppelverband fährt getrennt durch die Schleuse und baut sich eines fernen Tages dabei selbstständig auseinander und zusammen
    -Schubleichter die selbsständig an und abkoppeln können an einem Verbang (Das Schubschiff selber kann dabei eine Besatzung haben)
    -In der Nachtfahrt, die Besatzung schläft und wird erst bei Problemfällen geweckt
    -auf Kanälen wo die Verkehrsverhältnisse und nautischen Anforderungen relativ unkompliziert sind
    -auf wenig befahrenen kleinen Kanälen wie z.B. in Frankreich, dort vorzugsweise im festen Liniendienst zwischen zwei Punkten. Bei kurzen Distanzen auch ganz ohne Besatzung

    Ein völlig unbemanntes Schiff ist sicherlich so schnell nicht zu erwarten, aber 24 h Betrieb mit weniger Besatzung wird es sicherlich in absehbarer Zeit geben

    Gruß
    Dominik

  4. #4

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    Hallo Dominik,

    hast du schon mal etwas von Sogwirkung und Wasserverdrängung gehört? Hast du auch nur ansatzweise eine Vorstellung wie zum Beispiel FGS, leere und leicht beladenen Schiffe durch Wind beeinflusst werden?
    Weist du, dass der Wind sich in der Schleusenkammer, hinter Bäumen oder der Böschung umkehrt. Vor der Schleuse schiebt der Wind das Schiff zum Beispiel nach Backbord, kurz vor der Schleuse ändert sich das. Aber nur für die erste Hälfte des Schiffes.
    Da kommt so eine Drehbewegung in das Schiff, das glaubst du nicht.
    Wenn das Wasser bei Doppelschleusen nur bei einer Kammer abgelassen wird oder noch besser wenn nur ein Schütz auf einer Seite funktioniert, kreiselt das Wasser vor der Kammer derartig. Ich fahre fast täglich durch Schleusen und oft auch direkt hinter großen Schiffen und Verbänden.
    Selbst diese treiben kurz vor der Schleuse mit einmal zur Seite.
    Ein 11,45 m breites Schiff fährt in eine 12 m breite Schleuse. Das Schiff hat 4000 bis 5000 Kubikmeter Wasserverdrängung. Diese müssen aus der Kammer herausströmen. Das beginnt aber erst wenn das Schiff einfährt.
    Dann gibt es aber nur unter den Schiff und am kleinen seitlichen Abstand Platz dafür.
    Was meinst du was da von deiner "ebene Wasseroberfläche" übrig bleibt.

    Du schreibst "relativ schnelles EIngreifen". Willst du überall entlang der Wasserstraße schnelle Eingreiftrupps stationieren? Oder alle 1000 Meter einen Schlepper? Selbst wenn es nur 5 Minuten dauert bis die an Bord sind, was passiert in der Zeit mit dem Schiff?
    Meinst es bleibt einfach so an Ort und Stelle stehen?
    Du hast Null Ahnung was da für Kräfte wirken.
    Ankern gut und schön, aber hast du schon mal ein Notankermanöver erlebt? Anker fallen lassen einfach so.

    Ist dir klar, dass sich das Manövrierverhalten der Schiffe bei jeden Beladungszustand ändert?
    Die Wasserverdrängung und das Schraubenwasser der anderen Schiffe schiebt das eigene Schiff auch davon.

    Von der Technik her ist es sicher möglich, Schiffe automatisch fahren zu lassen. Aber dann müsste man es für jedes Schiff, jeden Beladungszustand und jedes Wetterverhältnis extra programmieren oder mit derartig viel Sensoren ausrüsten das es kaum lohnt.
    Glaubst du wirklich das man unter Brücken oder in Schleusenkammern ein vernünftiges GPS-Signal hat?

    Du schreibst "auf wenig befahrenen kleinen Kanälen wie z.B. in Frankreich". Ich fahre Morgen mit einen FGS in der Größe einer Penische durch so ein Kanal. Da muss ich mich dreimal mehr konzentrieren als beim Autofahren.
    Diese Kanäle sind restlos verschlammt und sowohl unter Wasser als an der Böschung zu gewachsen. Einmal nicht aufgepasst, einmal zu nah ans Ufer gekommen, einmal zu spät langsam gemacht und schon schießt die Kiste schneller in die Böschung, gegen den Brückenpfeiler oder in die Bäume als du gucken kannst.

    Das Schiffe auf freier Strecke, bei genügend breiten Fahrwasser automatisch fahren können ist kein Thema. Das ist die Situation wo der Schiffsführer zum Matrosen sagt: "Halt mal fest", aber mit manövrieren hat das nichts zu tun.

    www.computer-am-Ruder.de lässt grüßen.

    Gruß Thomas

  5. #5

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    Hallo Thomas,

    wenn man mit Rechenleistung eines gut erledigen kann dann sind das Regelungsaufgaben. Moderne Kampfflugzeuge wie die F35 sind z.B. so instabil vom Flugverhalte her, dass kein Pilot ohne Elektronik damit auch nur ansatzweise gradeausfliegen könnte. Eine Abwehrrakete auf eine angreifende Rakete zu lenken ist sicherlich auch nicht leichter als ein Schiff in der Schleuse zu halten, aber auch das geht mit ausreichender Rechenleistung.

    Ein Schiff bei schwierigen Bedingungen auf Kurs zu halten ist für eine Steuerung ein wesentlich kleineres Problem als einen Schwimmer von einer Ente zu unterscheiden...

    Gruß
    Dominik

  6. #6

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    Ja, die Zukunft wird rosig. Selbstfahrende Autos und Schiffe. Ferngesteuerte Flugzeuge und das Denken und Handeln übernimmt der Computer. Das ganze bei wachsender Bevölkerung, ich frage mich nur wozu noch Menschen? Wäre es nicht sinnvoll, das ganze zu Ende zu bringen? Eine kleine selbst ernannte Elite, wird daran schon arbeiten.

  7. #7

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    ich sehe da auch einige Probleme auf uns zukommen, zumal wir eine Rieseneinwanderung von Menschen haben, welche zum größten Teil nur für die Jobs zu gebrauchen wären, die zukünftig wegfallen (von Sicherheitsdiensten mal abgesehen, aber vielleicht sind auch da Automatisierungen möglich)

    In Japan bereitet man sich gezielt auf eine schrumpfende, alternde Bevölkerung vor, in dem man immer mehr Aufgaben von Robotern erledegen läßt.

    Zurück zur Binnenschifffahrt; ich denke der erste Schritt wird ein auf einigen Strecken automatisch fahrendes Schiff sein mit einer kleinen Besatzung an Bord. Der Schiffsführer hat dann in erster Linie Bereitschaftsdienst und erledigt ggf. Wartungsarbeiten, kaufmännisches usw. während das Schiff i.d.R. automatisiert fährt.

    Gruß
    Dominik

  8. #8

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    Das ist ja mal wieder eine "mords" idee.-Auch wenn ich da wohl etwas anders denke so sehe ich in unserer zukunft (so 30 jahre) ncht ein einziges binnenschiff "per plastic - kiste" fahren.-
    Gründe sind viele vorhanden.-
    01) Bei den kurzen intervallen zwischen den lade / lösch plätzen ist die besatzung gefordert.- Bei motorenschäden ausfall der ruderanlage, beschädigte rohrleidungen? Kommt da ein roboter? -Was sind das für träume wenn bisher soweit mir bekannt noch kein autopilot für binnenschiffe im einsatz ist.Das wäre sicherlich eine mehr als große hilfe für den Schipper an bord.
    Frage wer soll die anlage bezahlen und : was sagt die versicherung? Auch der DNV / GL macht versuche mit schiffen ohne maschinen besatzung!! Da müssten dann die produkte aus China / Vietnam so gut werden das keine schweißer gang mehr notwendig ist um die aschwißnähte zu reparieren..-

  9. #9

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    Lies Dir mein Posting einfach noch mal durch. Vollständig automatisierter Betrieb ohne Personal an Bord sehe ich auch erst in der fernen Zukunft, aber ein automatisierter Betrieb bei dem mit 2 Personen an Bord 24h lang gefahren wird ist in naher Zukunft sehr realistisch. Da sehe ich weniger technische Hürden als administrative.

    Sieh Dir oben den Link an, so einen Autopiloten gibts es schon...

  10. #10

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    Moin, die Technologie wird früher kommen als die meisten glauben. Denn die Einsparung des Personals bzw. Kostenersparnis beim Personal, ist ein positiver Nebeneffekt im Sinne der Arbeitgeber. Vielmehr geht es um neue Geschäftsfelder und Profite der Entwickler. Das war so bei der Einführung von Tresco, AIS und anderer Technologien. Hier wird dann Argumentiert, dass es die Arbeit des SF erleichtert und somit weniger Wert auf Qualifikation des selbigen gelegt wird. Dies wiederum hat direkte Auswirkung auf die Bezahlung. Desweiteren können Investitionen steuerlich geltend gemacht werden. Das dies alles in der Realität nicht stimmt, wird in Beitrag Nr.4 beschrieben. Leider finden die Argumente der Arbeitnehmer immer weniger Gehör. Die heutige Fluktuation ist ein deutliches Merkmal. Mfg. sprenk13

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