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Thema: Ich hab' noch 'was

  1. #21
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Hallo Gernot, das Anker „grasen lassen“ wurde auch bei Motorschiffen (damals noch ohne Bugi) angewandt . z.B.: wenn man mit einem leeren Motor eine längere Strecke über Steur fahren musste. (im Kanal oder Hafenbecken ohne Wendemöglichkeit) Dann wurde das Anker „kurze Bucht“ gesetzt und stabilisierte so den Kopf gegen das „verfallen“ durch den Wind und dem "Radeffekt" der Schraube..

    Gruß Ernst
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  2. #22
    Avatar von Wasserratte
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    Wir hatten in Walsum mal ein Anker verloren, da hatte Vater dann auch mit dem 2. Anker den Bodengrund abgegrast, um unser Anker wieder aufzufischen, dabei fand er ulkigerweise dann auch bald eins, das nichtmal unseres war....*gg*. Das hatten wir dann zum Wasser- und Schifffahrtsamt nach Du-Ruhrort gebracht und unseres verlustig gemeldet, dafür aber ein Andres gekauft, damit wir wenigstens in Walsum vor Anker gehen konnten.


    Gruß Christa

    Mit freundlichem Gruß Christa

  3. #23

    Deutschland Stiefeln

    Gestiefelt wurde nicht rückwärts ,zum Stiefeln brauchte man Ruderkraft.
    Talwärts stiefelnde Schiffe, das waren früher natürlich nur Kähne.
    Ein Talwärts treibender Kahn baut an Stellen mit höherer Fließgeschwindigkeit eine gewisse Bewegungsenergie auf,die dann zum Steuern benutzt werden kann.
    Falls das mit dem Ruder nicht reichte wurde der Schoorbaum zum stiefeln eingesetzt,um das Schiff auf Kurs zu halten.
    Die Sage um die Lorelei basiert auf die bis zu dreizig Meter Wassertiefe dort,da die Fahrzeuge dort nicht stiefeln konnten zerschellten viele an der
    Loreley.

    grotefend

  4. #24
    Avatar von Jürgen F.
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    Ich kenne das treiben lassen unter dem Begriff:
    Mit kaltem Druck zu Tal

    Gruß Jürgen
    Wer nicht ans Ruder darf, der wird auch das Fahren nicht lernen

    https://www.juergens-schiffsbilder.de/

  5. #25

    Standard Mit kaltem Druck (Stiefeln)

    Ein Jahr nach der letzten Antwort fiel mir dieser Strang auf.

    Hier: http://www.rheinschifffahrtsgeschich...nz%201636.html

    gibt es Bilder und eine Erklärung dazu (die Navigation auf der Seite ist etwas gewöhnungsbedürftig).

    Demnach kommt "stiefeln" möglicherweise vom holländischen "stevelen" (über den Steven fahren) und bedeuted, beim Talfahren einen Geschwindigkeitsüberschuß über die Strömung zu erzielen. Der Grund dafür liegt am Gefälle des Stroms, wodurch eine schiefe Ebene entsteht. Dadurch erzeugt die Erdbeschleunigung eine Vortriebskomponente. Dadurch treibt das Schiff nicht nur, sondern es wird steuerbar.

    Ich kam auf diesen Strang, weil ich nach einem Binnenschiffahrtsbegriff suchte, den ich aber nicht fand. Weiß jemand wie es hieß, wenn ein Schleppkahn losgeworfen wurde und dieser mit dem verbleibenden Schwung in den Hafen oder an die Ankerstelle gesteuert wurde?

    Gruß

    Norbert

  6. #26
    Historische Bilder Avatar von Ernst
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    Weiß jemand wie es hieß, wenn ein Schleppkahn losgeworfen wurde und dieser mit dem verbleibenden Schwung in den Hafen oder an die Ankerstelle gesteuert wurde?
    das nennt (nannte) man semmen.

    Das Schiff ist in den Hafen gesemmt.

    Gruß Ernst
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  7. #27
    Avatar von Cuxi
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    Deutschland

    Moin, moin;
    das war manchmal ein heisses Ding, in den Hafen semmen.
    Besonders, wenn auf dem Rhein starker Strom stand, und der Hafenkanal bis zum eigentlichen Liegeplatz weit. Dann musste soviel Fahrt wie möglich beibehalten werden,
    um so weit wie möglich zu kommen, ohne staken zu müssen.
    Der Mann vorne nahm die oberen Schläge der Schlepptrosse vom Poller, um auf Zuruf des Schiffers sofort loswerfen zu können. Dann rauschte das Schiff in den Hafenkanal.
    Oft genug sprang die steif stehende Schlepptrosse schon über die Steine der Molenböschung nach oben. sodass der Kapitän des Schleppers, besorgt um seine Trosse,
    grimmig blickend aus seinem Ruderhaus kam.
    Wenn dann der Ruf "lego" kam, wurden die nächsten Buchten abgeworfen, bis die Schlepptrosse durch den aufgebauten Zug alleine die letzten Windungen um den Poller
    rauschte. dann hiess es bloß weg von der Pollerbank, damit man vom Ende der Trosse nicht erwischt wurde.
    Und dann trieb man so dahin, in der Hoffnung anzukommen, wo man hin mußte.
    Mit Gruß von der Küste
    Helmut

  8. #28
    Im ewigen Hafen
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    Hallo Gemeinde,
    ich habe in Wikipedia einen Artikeln zum Stiefeln eingesetzt:http://de.wikipedia.org/wiki/Stiefeln Falls noch jemand Ergänzungen dazu hat, bitte mir per PN mitteilen.

    Gruß

    Friedhelm

  9. #29

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    Ein sehr schöner Artikel, Friedhelm!

    Eine kleine Anmerkung noch an dieser Stelle, weil sie eigentlich nicht in den Artikel gehört: im übertragenen Sinn nannte man - so habe ich mir jedenfalls sagen lassen - auch ein sehr langsames Fahren etwas verächtlich als "stiefeln".

    Gernot

  10. #30

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    Wenn das "stiefeln" dasselbe ist wie das niederländische wort "stevelen". Sacken lassen ist kopf zu berg zu tal schwimmen lassen mit oder ohne maschine das ist egal, ohne wird man arbeiten mit seilen oder anker. Stevelen ist kopf zu tal nur mit beladene schiff ohne maschine treiben lassen. Durch die kleine geschwindigkeit im wasser kann man das ruder benutzen. Ich kenne das aus den erzählungen meines opas der machte das vor dem krieg von linz nach ruhrort, weiter zu tal war verboten. am main habe die das ähnlich gemacht aber dann beigesteuert mit schorbäumen oder flierhaken.

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