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Thema: Bezirksregierung fordert Tempolimit für Rheinschiffe

  1. #21

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    Moin Chris, danke für Deine Zeilen! Um die Sache nicht zu sehr in die Länge zu ziehen (das soll aber keinesfalls bedeuten, daß ich jemanden abwürgen möchte), hier nur zwei Punkte:

    Ich finde es schon skurril, wenn das Wort Systemwechsel fast reflexartig mit „Sozialismus“ assoziiert wird. Bin ich in meinen Beiträgen zuvor irgendwo für den Sozialismus eingetreten - oder nicht eher dagegen? Besteht die Welt wirklich aus dem Schwarzweiß-Schema „Freiheit oder Sozialismus“? Ist sie so billig gestrickt?

    Hat denn überhaupt die Freiheit in letzter Zeit zugenommen? Und wenn man unter Freiheit – was ich als nicht ausreichend empfinde – finanzielle Freiheit versteht, die Sache also rein materialistisch (!) betrachtet: hat die Freiheit denn zugenommen? Und falls ja, gilt das für die Mehrheit der Menschen, oder nur für ein paar wenige, während die Masse in die Röhre guckt, von allen anderen Nachteilen einmal ganz abgesehen?

    Was ich ganz eindeutig ablehne, ist die Relativierung der nahenden Klimakatastrophe. Wer sagt, daß es Klimaveränderungen wie die Eiszeit schon immer gegeben habe, macht zwei Fehler. Zunächst einmal das „schon immer“: Kriege und Krankheiten hat es auch „schon immer“ gegeben – sind sie deswegen gut?
    Zum anderen: wer heute noch nicht zur Kenntnis genommen hat, daß die gegenwärtige Klimaerwärmung menschengemacht ist, ist diesbezüglich schlicht und ergreifend nicht auf der Höhe der Diskussion. Das gab es nicht „schon immer“, sondern das ist neu. Da gibt es einen breiten Wissenschaftler-Konsens. Punkt.

    Ein dritter Fehler ist, die „paar Grad“ Erhöhung der Durchschnittstemperatur mit einen gewöhnlichen Tag zu vergleichen, an dem es 18 oder eben 20 Grad warm ist. Die Zusammenhänge sind andere, das sind gravierende Veränderungen, die so einiges durcheinanderbringen. Übrigens auch auf Kosten der Freiheit!

    Bereits 1972 veröffentlichte der Club of Rome – ein über alle Zweifel erhabenes interdisziplinäres Gremium von Wissenschaftlern – den aufrüttelnden Bericht „Grenzen des Wachstums – Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit“. 1972 waren die Zusammenhänge bereits bekannt. Und sie haben sich bewahrheitet, die Prognosen sind eingetreten. Trotzdem wurde geleugnet und zerredet, gezweifelt und verdrängt, weil – ja, warum eigentlich?

    1972! – Ein halbes Jahrhundert ist verloren und noch immer gibt es Leute, die es einfach nicht wahrhaben wollen.

    Gernot

  2. #22

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    Hallo Gernot,

    jetzt muss ich Dir doch noch einmal antworten auch wenn wir mittlerweile recht off-topic gelandet sind. Ich fasse deine Denkweise, die auch viele andere vertreten, schon als sozialistische Denkweise auf. Eine Gleichheit zwischen allen Menschen wird es nie geben und konterkariert für meine Denkweise auch einen Leistungsanspruch. Für mein Dafürempfinden soll der, der etwas leistet, an sich arbeitet, sich bildet auch einen erheblichen Mehrwert davon haben. Vielleicht sehe ich es als einer, der als Selbständige "One-man-Show" vor knapp zehn Jahren am leeren Schreibtisch begonnen hat und nun eine gute Auftragslage vorweisen kann, auch einfach nur etwas anders.
    Die Behebung von Armut, auch in anderen Ländern kostet Geld, Geld welches arbeitende Menschen der helfenden Staaten erwirtschaften. Geld, welches dann in den Staaten, in denen die Leistung erbracht wurde, nicht mehr zur Verfügung steht. Um in den armen Ländern dieser Erde gezielt zu helfen müsste man dort erst einmal sämtliche Strukturen aufbrechen, sämtliche dortigen Regierungen entmachten und alle Clans und Warlords in den Griff bekommen. Dies ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, zumal in den betreffenden Staaten natürlich auch ein nicht unbeträchtlicher Teil der Menschen diese Gruppen supporten weil es eben auch zu ihrem Vorteil ist. Solange dort solche Strukturen herrschen werden immer Hilfsgelder in dubiosen Abflüssen verschwinden und man unterstützt diejenigen, die für die Armut mit Verantwortlich sind.

    Noch einmal auf den Klimawandel bezogen: Du schreibst dass es Kriege und Krankheiten auch schon immer gab und man sie dewegen gutheißt? Der Vergleich hinkt. Für den Klimawandel wird ja immer der Mensch bzw. die weitreichende Industrialisierung, Mobilität und andere Gründe verantwortlich gemacht. Zu Zeiten der Eiszeit und Klimaphänomen in grauen Vorzeiten gab es dies aber alles noch nicht. Um eine Klimaveränderung als eine solche zu bezeichnen müsste man das Klima einmal über einen mindestens dreistelligen, längeren Zeitraum beobachten. Ein Zeitraum von 50 Jahren ist klimatechnisch gesehen nichts, eher einer Sekunde zu vergleichen. was ich ausdrücken wollte ist die Tatsache dass, da wir jetzt einmal einen überdurchschnittlichen Sommer hatten, gleich die Klimakatastrophleraus den Löchern kommen. Wie argumentieren sie denn nur wenn die nächsten Jahre eher wieder unser gewohntes, kühleres Klima bzw. Wetter vorherrscht wobei ich Wetter und Klima jetzt nicht in Relation setzen möchte.

    Gruß
    Chris

  3. #23

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    Hallo Chris,

    was das vorgeschlagene "Klimaexperiment" anbelangt: wenn es denn so einträte, daß sich alles wieder wie von selbst einpendelt (obwohl gleichzeitig das Potential der Wälder und die Fähigkeit des Meeres, die Klimabelastungen zu kompensieren, fortwährend weiter beschnitten werden ...und vor allem obwohl damit Prozesse inganggesetzt wurden, die komplex sind und nicht einfach "abgestellt" werden können, sondern naturgesetzlich bestimmte Zeiten weiterlaufen) - wie schön das wäre!

    Wenn dieses "Klimaexperiment" aber anders ausgeht - was denn dann?

    Gernot

  4. #24

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    Servus Gernot,

    wenn man einmal etliche Jahre, von mir aus 60 oder 70 Jahre, zurückblickt war doch die Klimabelastung durch das noch nicht verankerte Denken zur Umweltverträglichkeit und mangels Technologien wesentlich höher als heute. Eigentlich hätte doch damals schon die "Klimakatastrophe" eintreten müssen. das Thema Ozonloch, welches in den 80ern hochgekocht wurde, ist heute ebenso kein Thema mehr und auch damals wurde schon der Tod der Menschheit dadurch prophezeit. Kann es nicht seindass der vermeintliche Wandel nicht an den Auswirkungen von vor 50 Jahren liegt und sich eben durch das jetzige, sensibilisierte Denken und Handeln in zehn Jahren wieder analog zum Ozonloch normalisiert? Vielleicht sind ja Prozesse Deiner Argumentation folgend naturgesetzlich noch ein paar Jahre am weiterlaufen und normalisieren sich dann oder sind mangels entsprechender Katalysatoren oder Einflüsse beendet.

    Einhergehend ist ja auch die Tatsache dass gewisse Kreise den konsumierenden Menschen immer wieder damit ein schlechtes Gewissen einreden möchten, siehe Thema Kreuzfahrten, Containertransporte mit ULCCs, Flugreisen, Auto etc. neue Technologien wie Elektromobilität werden schlechtgeredet hinsichtlich der Beschaffung und dem Abbau der Rohstoffe für Akkus und noch vieles mehr. Leben wir doch einfach wieder wie im Mittelalter oder zur Steinzeit, leider verursachen die damals üblichen Feuer zum Heizen und Kochen auch jede Menge Feinstaub und Emissionen.

    Ich sage ja auch nicht dass wir nicht auf unsere Umwelt achten müssen aber mir geht diese Angstmacherei zu weit weil sich eben mit der Angst gutes Geld verdienen lässt. Ein finaler Klimawandel ist weder endgültig bewiesen noch entsprechend widerlegt. Jede Fraktion sucht sich die Argumente heraus die für sie gerade passsend erscheint, ebenso gibt es unter den Wissenschaftlern gespaltene Lager zu diesem Thema. Nur weil jemand einen Doktortitel oder eine Professur in diesem wissenschaftlichen Bereich hat muss er nicht zwingend Recht haben weil eben auch seine Ansichten vom persönlichen Weltbild und seinem Empfinden oder Ideologie geprägt und beeinflusst sind.

    Um wieder zum Ausgangsthema zu gelangen ist meine Meinung dass der E-Carrier gar keine schlechte Idee ist, ob nun autonom oder manuell gefahren. Gerade auf definierten Linien mit entsprechend kurzen Strecken wie ARA-Duisburg wäre dies eine wirkliche Alternative. Das eine neue Technologie noch Schwächen hat liegt auf der Hand weil einfach Erfahrungswerte fehlen. Auch die ersten Autos waren mit Sicherheit nicht mit unseren heutigen hinsichtlich Reichweite, Zuverlässigkeit, Verbrauch etc. zu vergleichen sondern sind immer aufgrund von Erfahrungen weiterentwickelt worden. Auch die Elektromobilität wird mit Sicherheit immer weiterentwickelt je weiter sie den Markt durchdringt.

    Gruß
    Chris

  5. #25

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    Gerade eben im Radio gehört: Köln fordert jetzt auch ein Tempolimit für die Schifffahrt.
    Dann wird Düsseldorf auch nicht lange auf sich warten lassen.


    Michael.

  6. #26

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    Dieselbelastung durch die vielen Schiffe
    :
    Kölner Oberbürgermeisterin fordert Tempolimit auf dem Rhein

    https://rp-online.de/nrw/staedte/koe...r6_ssRFmbkGirw

  7. #27

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    Wenn ein Schiff zu Berg mit halber Geschwindigkeit dann die doppelte Zeit durch Köln fährt, ist das dann eine Reduzierung der Abgase.

    Ab wann dürfen denn die Flugzeuge über Köln nur noch mit halber Geschwindigkeit starten und fliegen.

    Michael.

  8. #28

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    ich gehe davon aus, dass die meisten Schiffsführer so fahren, dass sie am meisten Geld verdienen, d.h. mit der wirtschaftlich optimalen Geschwindigkeit. Davon erheblich abzuweichen, würde die Transporte verteuern und unattraktiver machen (längere Fahrzeit). Die Folgedavon wäre dass sicher ein Teil der Transporte, insbesondere bei Containern, auf andere Verkehrsträger ausweichen würde. Grade in Köln ist der Autobahnring völlig überlastet, nicht zu letzt durch die Sperrung Rheinbrücke bei Leverkusen. Eine Verkehrsverlagerung auf den LKW würde die Luftsituation sicherlich nicht verbessern.

    Sinnvoll fänge ich einen Umstieg auf LNG, mit dem Zündstrahlverfahren kann man auch vorhandene Schiffsmotoren einfach umrüsten. Dies würde die Schadstoffbelastung und CO2 Ausstoß erheblich reduzieren.

    Mal abgesehen davon, gibt es eine optimale Geschwindigkeit gegen die Strömung bei der der Energieverbrauch minimal wird. Anders als bei ruhenden Gewässern ist die natürlich nicht unendlich niedrig. Könnte man mal ausrechnen wo die liegt...

  9. #29

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    Zitat Zitat von slowman Beitrag anzeigen
    Servus Gernot,

    ich wollte es ja nicht als Nachteil deklarieren dass die auch die Binnenschifffahrt am Konsum partizipiert, aber letztendlich machten sich Veränderungen in den Wirtschaftsstrukturen am Ende auch dort negativ bemerkbar wenn das Transportaufkommen beispielsweise im Containerbereich sinkt.
    Wir werden auch nie den meiner Auffassung nach sozialistischen Ansatzpunkt erreichen dass es allen Menschen in gewissen Bahnen gleich oder annähernd gleich gut oder gleich schlecht geht erreichen. Gerade in den dritten Welt Ländern ist Armut kein aktuelles Problem sondern schon ein Riesenproblem seit ich politisch interessiert bin (und ich gehe auch gerade mit Riesenschritten auf das halbe Jahrhundert zu). Man sollte auch solche Länder mit unseren Standards vergleichen sondern die dortigen Lebenshaltungskosten mit den dortigen Löhnen, sprich die Kaufkraft, als Vergleich heranziehen. Ähnliches erlebt man immer wieder in Diskussionen um die Kosten beispielsweise für einen Internetanschluss in denen viele mit den niedrigen Kosten in Rumänien argumentieren. Prozentual auf den Anteil am Durchschnittslohn gerechnet ist es dort ebenso teuer oder billig wie bei uns.
    Eine bessere Zahlungder Arbeitnehmer in den bekannten Ländern hätte in meinen Augen auch keinen nennenswerten Effekt. Wenn die Menschen mehr Lohn erhalten haben die Menschen zwar mehr Geld zum Ausgeben, aber die Produktionskosten steigen ebenfalls. Diese Kostensteigerung wird natürlich auf die Produkte umgelegt so dass am Ende der Preis für beispielsweise einen Sack Reis ebenso steigt. Am Ende bleibt dann auch nicht mehr viel mehr Geld über als vorher.

    Ich möchte noch kurz auf das Argument des Klimawandels eingehen: ich bin kein Leugner eines Klimawandels und auch kein Anhänger einer gewissen, blauen Partei aber ich sehe den momentanen Hype um den Wandel sehr skeptisch. Das Klima unterlag schon immer Veränderungen, ich erinnere nur einmal an die Eiszeit. Nun hatten wir seit langer Zeit wieder einmal einen sehr warmen, langen und extrem trockenen Sommer und alle fabulieren vom Klimawandel. Wenn ich mich an die ganzen Jahre davor erinnere und auch vielleicht an die kommenden, üblichen Sommer denke ( ein letzter, ähnlich warmer Sommer liegt 15 Jahre zurück) rede zumindest ich noch nicht von einem Wandel. Darüber könnte man diskutieren wenn solche langen Perioden wirklich einmal über zehn Jahre jedes Jahr auftreten. dass die Duschschnittstemperatur etwas gestiegen ist liegt klar auf der Hand, aber man darf doch gerne die Frage stellen ob dies nicht dem natürlichen Lauf des Klimas geschuldet ist.
    Natürlich soll man mit seinem Ambiente vorsichtig sein und es schützen, aber in meinen Augen wird der Klimawandel derzeit gerne auch genutzt irgendwelche Ideologien mit der Angst voranzutreiben.

    Gruß
    Chris
    Der Klimawandel der Eiszeit kann durchaus etwas mit den Menschen zu gehabt haben. Zu dieser Zeit starben überall auf der Welt die großen Säugetierer aus (Mammuts, Riesenfaultiere, Wolnashorn uvm.). Es ist schwierig mit letzter Sicherheit zu beweise woran das gelegen hat, aber an den Amerikas sieht man, dass dieseTiere ausstarben nachdem sie von Menschen bejagt worden. Grade bei großen Säugetieren mit wenig Nachwuchs kann ein kleiner zusätzlicher Verlust schnell einen Rückgang der Population bewirken. Wenn die riesigen Säugetiere fehlen, ändert sich auch die Vegetation erheblich was wiederum Auswirkungen auf das Klima hat.

  10. #30

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    Zitat Zitat von leyanis Beitrag anzeigen
    Kölner Oberbürgermeisterin fordert Tempolimit auf dem Rhein
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    Hallo, Forum!
    Das ist 100% populistische Forderung. Wie kann man so dumm sein, um an eine so einfache Loesung zu glauben? Und komische Weise Befoelkerung glaubt an so was! Schon ganz zu schweigen, dass meisten Schiffe fahren sowieso langsam und sparsam.
    MfG.
    Igor.

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